Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten von Typ-2-Diabetes

Der Wohlstand unserer Gesellschaft hat neben vielen positiven Auswirkungen auch Probleme für unsere Gesundheit gebracht. Durch veränderte Mobilität, Lebens- und Arbeitssituation ist unser Bewegungspensum kleiner als bei früheren Generationen, gleichzeitig besteht ein großes Angebot an hochkalorischer Nahrung. Dies führt zu einer ständigen Zunahme von Übergewicht und/oder Typ-2-Diabetes in der Bevölkerung.

Internationale Statistiken beziffern Typ-2-Diabetiker derzeit mit 415 Millionen (jeder 11. Erwachsene) und erwarten für das Jahr 2040 weltweit noch einen Anstieg auf 642 Millionen (jeder 10. Erwachsene). Damit verbunden, kommt es jährlich zu 5 Millionen Todesfällen durch Diabetesfolgen, wobei hier vor allem Herz-Kreislauferkrankungen zunehmen. Klarerweise führt dies sowohl zu tragischen Einzelschicksalen wie auch großen Problemen für das Gesundheitssystem im Allgemeinen. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, sind somit Politik und Gesundheitswesen gefordert, im Einzelfall gilt es, ein umfassendes Behandlungskonzept aus Lebensstiländerung und ärztlicher Behandlung mit den Betroffenen umzusetzen.

Lebensstilmodifikation

Hierunter versteht man vor allem eine nachhaltige Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und der körperlichen Aktivität. Dabei ist es jedoch nicht notwendig, strenge Diät zu halten oder ständig Sport zu betreiben. Dies wurde teils in der Vergangenheit versucht und zeigte nie längerfristig Erfolg.

Im Rahmen einer professionellen Ernährungsberatung, wie sie bei uns angeboten wird, soll Wissen um geeignete Ernährung vermittelt werden und auf diesem Weg eine adäquate Kalorienzufuhr sowie eine Reduktion ungesunder Fette oder Kohlehydrate mit hohem glykämischen Index erreicht werden.

Die Bewegungsberatung basiert auf dem Erfassen bestehender Möglichkeiten und baut darauf auf. Generelles Ziel ist Ausdaueraktivität von zumindest 3 Stunden pro Woche, begleitet von 30 Minuten Muskelaufbautraining.

Natürlich muss hier wieder individuell vorgegangen werden und hängt der Erfolg auch von der professionellen Begleitung ab.

Medikamentöse Behandlung

Im Falle einer unzureichenden Blutzuckernormalisierung durch Lebensstiländerung muss eine bedarfsgerechte medikamentöse Behandlung eingeleitet werden, um bereits möglichst früh eventuellen Folgeschäden vorzubeugen. Dabei orientiert man sich maßgeblich am sogenannten Langzeitzuckerwert HbA1c, der mittels Blutabnahme bestimmt werden kann. Bis auf bestimmte Ausnahmefälle sollte dieser unter 6,5 % gesenkt werden, wobei aber gleichzeitig Unterzuckerungen durch zu starke Medikamente vermieden werden müssen.

In den letzten Jahren wurden erfreulicherweise mehrere gut verträgliche und stark wirksame Medikamente, die gleichzeitig ein geringes Risiko zur Auslösung von Unterzuckerung mit sich bringen, eingeführt. Das erleichtert die Behandlung und ermöglicht es, in fast allen Fällen das oben genannte HbA1c-Ziel zu erreichen.

Meist beginnt die medikamentöse Behandlung mit der Verordnung von zuckersenkenden Tabletten, gelegentlich auch in Form von „Kombinationspräparaten“, die 2 ergänzende Wirkstoffe enthalten. Je nach Ansprechen und Stadium der Stoffwechselstörung muss aber manchmal auch eine Dreifachkombination oder eine Kombination mit injizierbaren Medikamenten erfolgen. Auch in diesem Bereich gab es in den letzten Jahren zahlreiche Verbesserungen und Neuentwicklungen.

Die sogenannten „Pens“ (Insulininjektionsgeräte) wurden für jedermann handhabbar und eingesetzte Insuline stabiler und sicherer. Darüber hinaus wurden injizierbare Medikamente eingeführt, die nicht auf Insulin basieren und neben einer sicheren Blutzuckersenkung oft auch eine Gewichtsreduktion und andere positive Effekte für Betroffene mit sich bringen. Natürlich wird aber bei Beginn und Verordnung einer solchen Behandlung immer eine entsprechende Einschulung und Begleitung erfolgen.

Schließlich sollte auch bei der Erstellung des medikamentösen Behandlungskonzepts immer der Mensch als Ganzes betrachtet werden und dementsprechend auch das generelle Risiko durch eventuell gleichzeitig bestehende Probleme wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder bereits beginnende Folgeschäden berücksichtigt und mitbehandelt werden. Hierzu bedarf es entsprechender Erfahrung und eingehender Beratung der Betroffenen – was wir natürlich bieten.

Chirurgische Therapie

Bei Typ-2-Diabetes und gleichzeitig bestehendem starkem Übergewicht liegt eine komplexe Situation vor, in der es oft unmöglich ist durch die oben angeführten Maßnahmen alleine zu einer guten Stoffwechselsituation zu gelangen. In solchen speziell ausgewählten Fällen kann eine chirurgische Therapie mittels Einsetzung eines „Magenbandes“ oder ähnlicher Eingriffe zur ausreichenden Bekämpfung des Übergewichts unerlässlich sein. Auch diese Therapien und die notwendige interdisziplinäre ärztliche Zusammenarbeit und Nachbetreuung werden bei uns durchgeführt.

Individuelles Behandlungskonzept und Begleitung

Nach meinem persönlichen Verständnis beruht moderne Diabetesbehandlung immer auf einem maßgeschneiderten Therapiekonzept und es sollten nichtmedikamentöse, medikamentöse und manchmal sogar chirurgische Maßnahmen zum Einsatz kommen. Es bedarf entsprechender Erfahrung, interdisziplinärer Zusammenarbeit und einer ständigen Begleitung der Betroffenen, um auch langfristig helfen zu können.

Dies möchten wir sowohl bei stationärer Behandlung als auch mittels Neugründung einer Ambulanz verwirklichen.

Ausbau des Ambulanzangebots in der Privatklinik Villach

Neben der bestehenden und bewährten Reflux-Ambulanz gibt es seit Anfang 2018 auch eine Diabetes Ambulanz und eine Rheuma Ambulanz. Ziel ist die verbesserte und langfristig begleitende Betreuung von Betroffenen – zusätzlich zu den Möglichkeiten einer stationären Behandlung.

Diabetes Ambulanz: Do 13:00 - 15:00 Uhr
Rheuma Ambulanz: Mi 13:00 - 15:00 Uhr
Reflux Ambulanz: Mi 13:00 - 15:00 Uhr

Nach telefonischer Terminvereinbarung!
Privatklinik Villach - Ambulanz 1. Stock
T: +43 (0) 4242 3044 3450
Ambulanzgebühr jeweils EUR 66,--

Kontakt und weitere Informationen

OA Dr. James Gredler
Facharzt für Innere Medizin
Privatklinik Villach

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