Darmkrebsvorsorge rettet Leben

In Österreich erkranken pro Jahr ca. 4.500 Personen an Darmkrebs. Er ist somit einer der häufigsten bösartigen Tumore.

Durch langjährige Erfahrung und Forschung können heute unterschiedliche Faktoren benannt werden, die das Risiko erhöhen, an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken.

Risikofaktoren

  • Familiäres genetisches Risiko: Menschen mit Darmkrebsfällen in der Verwandtschaft tragen ein erhöhtes Risiko und können schon in jungen Jahren erkranken
  • Risiko Alter: Es besteht eine starke Altersabhängigkeit, wobei das Risiko ab dem 40. bis 50. Lebensjahr beträchtlich ansteigt.
  • Risiko chronisch entzündliche Darmerkrankung: insbesondere Colitis ulzerosa.
  • Risikofaktor Diabetes mellitus Typ 2: Gegenüber Normalbevölkerung 2- bis 3-fach höheres Risiko.
  • Risikofaktor Ernährung und Lebensstil: Die typisch westliche Ernährung mit reichlich tierischem Fett und verhältnismäßig wenig Getreide, Obst und Gemüse begünstigt die Entstehung von Darmkrebs. Ebenso sind Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum begünstigende Faktoren.

Trotz vorhandener guter Therapiemöglichkeiten ist die Sterblichkeit leider auch heute noch hoch, sodass rund die Hälfte der Neuerkrankten an den Folgen des Dickdarmkrebses verstirbt.

Symptome

  • Blut- und Schleimauflagerungen auf dem Stuhl
  • Geänderte Stuhlgewohnheiten (Durchfälle o./u. Verstopfung)
  • Blutarmut und dadurch bedingte Blässe, Müdigkeit, Leistungsabfall
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Unklare Bauchschmerzen

All diese Krankheitszeichen treten meist erst beim weit fortgeschrittenen Darmkrebs auf. Zu diesem Zeitpunkt ist eine heilende Operation oft nicht mehr möglich, was zu der hohen Sterblichkeit führt. Bei frühzeitigem Erkennen betragen die Heilungschancen jedoch fast 100 %!

Kann Darmkrebs frühzeitig erkannt werden?

Diese Frage kann eindeutig mit Ja beantwortet werden. Mehr noch – die Entstehung von Darmkrebs kann in einer großen Zahl der Fälle sogar verhindert werden, da sich rund 90 % aller Kolonkarzinome aus einem gutartigen Polypen (tubuläres Adenom) entwickeln, und es etwa 5 – 10 Jahre dauert, bis aus einem Schleimhautpolypen ein Karzinom entsteht.

„Darmkrebs eignet sich somit ausgezeichnet für ein erfolgreiches Vorsorgeprogramm.“

Die richtige Darmkrebs-Vorsorge

Spätestens mit dem 40. Lebensjahr sollte ein ärztliches Gespräch erfolgen, in dem die individuelle Risikosituation festgestellt wird. Bei familiärer Karzinomanamnese sollte ein ärztliches Gespräch bereits vor dem 40. Lebensjahr geführt werden, da eine Darmspiegelung ca. 10 Jahre vor Erkrankungsbeginn des erkrankten Angehörigen erfolgen sollte.

Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr Test auf okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl. Bei positivem Test ist eine Koloskopie unbedingt erforderlich.

Vorsorgekoloskopie ab dem 50. Lebensjahr. Die Darmspiegelung ist eine sichere, für den Patienten nicht wirklich belastende Untersuchung und kann bis ins hohe Alter durchgeführt werden. Nach erfolgter Darmreinigung (hierzu müssen meist 2 bis 3 Liter einer abführenden Lösung über 2 Tage getrunken werden) wird mit einem an der Spitze beweglichen „Schlauch“ der Enddarm, der gesamte Dickdarm und oft auch das letzte Stück des Dünndarms inspiziert und festgestellte Polypen, wenn sie nicht zu groß sind, in der gleichen Sitzung entfernt.

Der schlechte Ruf, der dieser so wichtigen Untersuchung – in einem glücklicherweise rasch kleiner werdenden Patientenkreis - noch vorauseilt, stammt aus früheren Zeiten, wo zahlreiche Untersuchte wirklich noch zum Teil sehr starke Schmerzen aushalten mussten.

Bei der heutigen „sanften Koloskopie“ erhält der Patient, sofern er dies wünscht, entsprechende Medikamente, die ihn bei der Untersuchung einschlafen lassen und Schmerzen somit nicht mehr verspürt werden.

Kontakt und weitere Informationen

OA Dr. Manfred Krawanja
Facharzt für Innere Medizin
Privatklinik Villach

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