Lungenentzündung (Pneumonie)
Eine Lungenentzündung entsteht häufig in Anschluss an eine Grippe, Erkältung, Bronchitis oder im Rahmen einer chronischen Lungenkrankheit. Das Immunsystem ist aufgrund der (Vor)Erkrankung geschwächt und somit können sich Erreger ansiedeln. Die Lungenentzündung wird zum Großteil von Bakterien, selten von Pilzen oder Viren ausgelöst. Die Bakterien gelangen durch Tröpfcheninfektion in die Atemwege und wandern in die Lunge, wo sie sich vermehren.
Zur Risikogruppe zählen vor allem Ältere, Menschen, deren Immunsystem aufgrund einer Chemotherapie geschwächt ist, Diabetiker, immunsupprimierte Patienten nach Organtransplantationen, Menschen welche z. B. nach Unfällen die Milz entfernt werden musste, aber auch Suchtkranke (Drogen, Alkohol).
Mit 40 % aller Pneumonien sind Pneumokokken die häufigsten Erreger. Daher empfiehlt sich eine Pneumokokkenimpfung ab dem 50. Lebensjahr.
Symptome
Zu unterscheiden sind die klassische (typische) und die atypische oder kalte Lungenentzündung.
Klassische Lungenentzündung
- plötzliches Krankheitsgefühl
- hohes Fieber
- Husten
- eitriger, manchmal blutiger Auswurf
- hohe Entzündungswerte im Blutbild
Atypische/kalte Lungenentzündung
- leicht erhöhte Körpertemperatur
- körperliches Unwohlsein
- Husten
Ein Beispiel für eine kalte Lungenentzündung sind die sog. Mycoplasmen Infektionen, die häufig in Kindergärten und Schulen auf und sowohl Kinder als auch Erwachsene betriff.
Diagnose
Die Symptome hohes Fieber und Husten können sowohl bei einer Grippe als auch bei einer Lungenentzündung auftreten. Sind die Symptome jedoch sehr stark, dann sollte der Verdacht auf Lungenentzündung unbedingt von einem Arzt mittels Röntgen und Laboruntersuchung abgeklärt werden.
Wird die Lungenentzündung zu spät erkannt, kann sie zu einem schweren Verlauf führen. Deshalb muss bei Verdacht auf eine Lungenentzündung rasch gehandelt werden.
Verlauf & Therapie
Die Lungenentzündung hat zum Teil sehr schwere Verläufe und sollte immer antibiotisch behandelt.
Wird die Lungenentzündung früh genug behandelt, sollte das Fieber nach 2-3 Tagen zurückgehen und der Patient am 4. Tag weitgehend fieberfrei sein. Die Symptome klingen ab und auch das Krankheitsgefühl verbessert sich.
Zusätzlich zu den Antibiotika kann eine symptomorientierte Therapie mit fiebersenkenden und hustenstillende Mittel sehr hilfreich sein. Hustenstillende Mittel sollten jedoch vorwiegend am Abend eingenommen werden, um den Hustenreiz in der Nacht zu unterdrücken. Unter Tags sollte der Schleim abgehustet werden, damit die Erreger sich nicht weiter vermehren können. Sekretfördernde Mittel oder eine warme Inhalation z. B. mit Salbeitee oder Salzwasser, wirken entzündungshemmend und schleimlösend. Altbewährte Hausmittel sind dabei sehr hilfreich.
Nachsorge
Für Patienten besteht nach abgelaufener Lungenentzündung jeglicher Art die Möglichkeit eine Lungen Rehabilitation zu absolvieren. Auch Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD, Asthma, die in der kalten Jahreszeit verstärkt unter Infekten leiden (exazerbierte Patienten), empfiehlt sich eine Lungen Rehabilitation. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit der Rehabilitation.
Kontakt
Prim. Dr. Michael Muntean
Facharzt für Lungenkrankheiten
Lungen Rehabilitation im Humanomed Zentrum Althofen