Osteoporose - Von wegen reine Frauensache
Die Osteoporose ist eine Erkrankung des Skelettsystems, die durch eine niedrige Knochenmasse und Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochens gekennzeichnet ist. Diese Schwächung führt zu einem erhöhten Risiko, auch ohne wesentliche Krafteinwirkung einen Knochenbruch an Hüfte, Unterarm, aber vor allem an der Wirbelsäule zu erleiden.
Auch Männer erkranken
Zwar sind Frauen wesentlich häufiger betroffen als Männer, aber auch jeder fünfte Mann erleidet statistisch gesehen einmal im Leben einen durch die Osteoporose bedingten Knochenbruch. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an einer Osteoporose zu erkranken, erheblich an. Zur Einschätzung des individuellen Risikos stellt neben der Erfassung von Faktoren, wie Nikotinkonsum, Untergewicht, Stoffwechselerkrankungen, Hüftfrakturen eines Elternteils usw., die Knochendichtemessung ein entscheidendes Instrument dar. Frauen ab 65 und Männer ab 70 Jahren sollten diese Untersuchung alle zwei Jahre durchführen lassen.
Wirbelkörperfraktur: Diagnose und Therapie
Wirbelkörperfrakturen stellen die größte Gruppe der osteoporotisch bedingten Knochenbrüche dar. Sie betreffen meist den Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule. Häufig reicht schon das Anheben eines schwereren Gegenstands aus, damit der Knochen nachgibt. Manchmal steigert sich der Schmerz erst innerhalb weniger Tage auf ein dann unerträgliches Maß. In diesem Fall sollte zumindest eine Röntgenaufnahme erfolgen. Schon beim Verdacht einer Fraktur sollte eine MRT (Magnetresonanztomographie) durchgeführt werden, da nur diese Untersuchung mit Sicherheit einen frischen Bruch nachweisen kann.
Operative Therapie: Vertebroplastie
Für den Fall sehr starker oder anhaltender Schmerzen oder bei zunehmender Verformung des Wirbels sollte eine Operation erwogen werden. Mussten früher noch aufwendige Stabilisierungen durchgeführt werden, kann heute durch das Einspritzen von Knochenzement eine innere Stabilisierung des Wirbels mit unmittelbarer, oft eindrucksvoller Schmerzreduktion erfolgen.
Der Eingriff wird meist unter einer kurzen Narkose durchgeführt: Unter Röntgenkontrolle werden Hohlnadeln in den betroffenen Wirbel eingebracht. Anschließend wird unter kontinuierlichem Röntgen langsam der Knochenzement eingespritzt. Dieser verteilt sich zwischen den Knochenbälkchen und in den Bruchspalten und härtet innerhalb weniger Minuten aus.
Prävention hilft
Vorbeugende Maßnahmen sind äußerst wichtig. Generell sollte auf ausreichende Bewegung im Freien, wenn möglich ein moderates Krafttraining und eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Zumindest in den Wintermonaten sollte Vitamin D3 zugeführt werden, auch als Kombinationspräparat mit Calcium. Die Messung des Vitamin-D3-Spiegels im Blut kann dabei hilfreich sein.
Kontakt und weitere Informationen
Dr. Jens-Peter Vogelsang
Facharzt für Neurochirurgie
Privatklinik Villach
T: +43 (0) 4242 3044 0
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