Schlaganfall: Prophylaxe
Risikofaktoren minimieren
Schlaganfälle kommen in jedem Lebensalter vor. Der Schlaganfall ist keine reine „Alterskrankheit“, das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt aber mit dem Lebensalter. In Österreich ereignen sich 25.000 Schlaganfälle pro Jahr bzw. erleidet statistisch alle 27 Minuten eine Person in Österreich einen Schlaganfall.
Der Schlaganfall ist eine der Hauptursachen für bleibende Behinderungen wie Lähmungen, Sprachstörungen und andere neurologische Ausfälle, wobei aber Studien zeigen, dass 70 % der Schlaganfälle verhindert werden könnten. Das Erkennen der Risikofaktoren und damit das Vermeiden eines Schlaganfalls haben somit hohe Priorität.
In der Medizin unterscheiden wir beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risikofaktoren. Zu letzteren gehören das Alter, das Geschlecht und die genetische Disposition.
Die beeinflussbaren Risikofaktoren sind:
■ Bluthochdruck
■ Arteriosklerose
■ Bewegungsmangel
■ Übergewicht
■ Fettstoffwechselstörung
■ Rauchen
■ Vorhofflimmern
■ Diabetes mellitus
■ Stress
■ Alkoholkonsum
Es ist wissenschaftlich belegt, dass diese zehn Risikofaktoren und Begleiterkrankungen 90 % des Schlaganfallsrisikos ausmachen.
Grundsätzlich werden als Prophylaxe eine Modifikation des Lebensstils, eine gesunde Ernährung, Gewichtsverlust, Raucherentwöhnung, regelmäßige körperliche Aktivität und das Vermeiden von überhöhtem Alkoholkonsum empfohlen.
Vorbeugende Maßnahmen
Regelmäßige körperliche Aktivität und Sport bewirken, dass unser Körper vermehrt mit Sauerstoff versorgt wird, sie regulieren den Zuckerstoffwechsel und senken den Blutdruck und die Cholesterinwerte. Bewegungsmangel begünstigt daher die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und in weiterer Folge das Auftreten von Schlaganfällen.
Durch die Kenntnis der angeführten Risikofaktoren und deren Minimierung kann man Schlaganfällen vorbeugen, die größte Herausforderung ist allerdings die Umsetzung der vorbeugenden Maßnahmen in die Praxis. Die meisten Faktoren, die das Auftreten eines Schlaganfalls begünstigen, verursachen zunächst keine Symptome. Daher sind sich viele Menschen im mittleren Lebensalter ihrer Risikofaktoren nicht bewusst und sehen keinen Anlass, diese zu behandeln.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ab dem 35. Lebensjahr und die gezielte Reduktion von Risikofaktoren können, wie oben bereits beschrieben, das persönliche Schlaganfallrisiko um bis zu 70 % reduzieren.
Mittlerweile wurden zwar große Fortschritte in der Behandlung des akuten Schlaganfalls erzielt, trotz aller Fortschritte hat aber weiterhin die Prävention höchste Priorität.
Kontakt und weitere Informationen
Prim. Dr. Gustav Raimann
Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapeut
Lehrtherapeut der Österreichischen Ärztekammer
Privatklinik Maria Hilf
E: gustav.raimann@humanomed.at
W: www.ordi44.at/raimann